Warum bist du Graphikdesignerin geworden?
Kreatives Arbeiten hat mir schon immer viel Spaß gemacht. Daher wollte ich meine Kreativität zum Beruf machen. Während des Studiums an der Bauhaus-Universität in Weimar probierte ich viel aus. Ich stand in der Dunkelkammer, in der Kunststoff-, Holz- und Siebdruckwerkstatt, belegte Projekte in Illustration, Animation und natürlich Grafikdesign und Werbung. Die interdisziplinäre Ausbildung kommt mir heute als Grafikdesignerin zugute.
Was magst Du an Deiner Arbeit und was motiviert Dich?
Ich liebe den kreativen Arbeitsprozess als solches. Dabei ist es mir wichtig, den gesamten Gestaltungsprozess mit dem Kunden zusammen zu durchlaufen. Zufriedene Kunden und ein gutes Feedback motivieren mich natürlich und bestätigen mich in meiner Arbeitsweise. Außerdem stehe ich immer im Austausch mit anderen Designerinnen und Designern. Das ist für mich wichtig und anregend.
Graphikdesign ist ein großer Bereich: Wo liegt Dein Schwerpunkt?
Meine Schwerpunkte sind Corporate Design und Branding. Das bedeutet, für einen Dienstleister oder ein Produkt eine visuelle Identität zu erschaffen, die es im Kern widerspiegelt und die sich in allen Bereichen wiederfindet.
Das richtige Zusammenspiel von Logodesign, Farbwelt, Schriftensystem, Bildwelt, etc. Darüberhinaus gestalte ich auch Imagebroschüren, Produktkataloge bis hin zu Webseiten oder den Social-Media-Anwendungen. Besonders für den Web-Bereich erhalte ich immer häufiger Anfragen. Viele Kunden beauftragen mich auch mit einem Relaunch ihrer Webseite. So kommt eins zum anderen und schlussendlich freuen sie sich über ein komplettes Redesign der Corporate Identity. Meine Auftraggeber:innen kommen vor allem aus den Bereichen Gesundheit und Lifestyle, Bildung und Kultur sowie Architektur und Technik.
Was ist in der Zusammenarbeit mit einem Kunden für Dich wichtig?
Meine Kund:innen kommen fast alle über Empfehlungen zu mir. Dadurch haben sie schon ein gewisses Grundvertrauen in mich und meine Arbeit.
Für mich sind Vertrauen und eine wertschätzende Kommunikation die Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.
Und natürlich tragen auch eine realistische Preiskalkulation und ein zuverlässiges Timing von meiner Seite zur Vertrauensbildung dazu. Ich denke, nur so lässt sich gemeinsam das beste Ergebnis erzielen.
Worüber ärgerst Du Dich?
Leider ist es oft schwierig zu vermitteln, dass man ein Logo nicht von der Stange kaufen kann, sondern dass Gestaltung immer ein Prozess ist. Gutes Design ist einfach mehr, als ‚mal eben schnell etwas zu gestalten. Als Designerin bin ich immer auch Beraterin und Strategin.
Was wärst du, wenn Du nicht Graphikerin wärst?
Vielleicht Psychologin…
Bist Du als Graphikerin nicht auch ein wenig Psychologin?
Zweifellos ist im Kontakt mit den Kund:innen Einfühlungsvermögen gefragt und die Fähigkeit zu verstehen, was sie wollen und was sie brauchen, auch wenn sie es manchmal nicht so klar kommunizieren können. Und andererseits soll am Ende die Gestaltung bei der Zielgruppe die richtige Wirkung hervorrufen.
Wo und wie tankst du auf?
An der frischen Luft, in der Sonne, am liebsten bei der Gartenarbeit in Gesellschaft meiner schwarzen Katze Tilda. Und auch mit meiner Familie beim Wandern oder zusammen mit meinen Freunden.
Finde eine Fortsetzung für den Satz: „Wenn ich nicht arbeite, dann ….“
… lasse ich mich gerne für Neues begeistern. Mit meinen beiden Söhnen gehe ich gerne Fahrrad fahren und ich singe im Chor. Im Sommer gehe ich auf dem Starnbergersee Rudern.
(Interview: Medienbüro Heike Papenfuss, Foto: Sabine Schulte FlowPhotografie)